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Baufinanzierung: Was tun, wenn das Geld für die Rate fehlt?
Erst Haus gebaut und Kredit aufgenommen, doch plötzlich fehlt das Geld für die Ratenzahlung der Baufinanzierung? In Krisenzeiten kann es durch steigende Lebenshaltungskosten, Kurzarbeit, Jobverlust oder Krankheitsausfällen schnell zu unerwarteten finanziellen Herausforderungen kommen. Was können Sie tun, wenn die Rate nicht mehr zahlen können?
Hat man sich einmal das Traumhaus gebaut, das man immer haben wollte, möchte man es nie mehr hergeben. Doch was ist, wenn Unvorhergesehenes passiert? Wenn man zum Beispiel den Job verliert oder ein Unfall zu einem Einkommensverlust führt? Kann man die monatliche Kreditrate für das Eigenheim nicht mehr zahlen, gilt es möglichst schnell zu handeln. Wer frühzeitig reagiert, kann den Verlust des Hauses vermeiden. Hier sind drei mögliche Wege aus der finanziellen Klemme.
Tipp 1: Einsparpotenzial bei eigenen Ausgaben analysieren
Bei einer zunehmend angespannten finanziellen Situation sollten Sie als Häuslebauer zunächst den Ist-Zustand Ihrer aktuellen Einnahmen und Ausgaben genauestens analysieren. Eine ausführliche Übersicht hilft, mögliche Einsparpotenziale herauszufiltern. So stoßen Sie womöglich auf variable oder unüberlegte Ausgaben im Alltag, die sich unkompliziert reduzieren oder ganz vermeiden lassen.
Tipp 2: Sparpotential nutzen
Alternativ können Sie vorübergehend auf angesparte Rücklagen zurückgreifen, um akute Zahlungsprobleme anstehender Raten zu überbrücken. Haben Sie Lebens- oder Rentenversicherungen zur Altersvorsorge abgeschlossen, können auch diese genutzt werden, um finanzielle Herausforderungen zu überwinden. Einerseits lassen sich Versicherungsprämien meist stunden. Auf diese Weise behalten Sie den Versicherungsschutz und bezahlen die ausgesetzten Prämien im Nachhinein ab.
Andererseits gibt es bei manchen Anbietern die Möglichkeit, sich einen Teil des angesparten Kapitals frühzeitig auszahlen zu lassen. Ebenso wie bei einer vorzeitigen Kündigung oder Beitragsfreistellung sollte hierbei jedoch immer genauestens geprüft werden, ob die Maßnahme tatsächlich sinnvoll ist oder im Alter weitreichende Nachteile mit sich bringt.
Tipp 3: Tilgung anpassen oder aussetzen
Können Sie die anstehenden Raten für Ihr Eigenheim nicht mehr bezahlen, gilt es außerdem, sich schnellstmöglich mit dem Immobiliengeber in Verbindung zu setzen und die Finanzierung neu zu planen. Viele Kreditinstitute bieten Kulanzlösungen an, wenn sie rechtzeitig informiert werden. Möglich ist beispielweise eine Verlängerung der Laufzeit, um die monatliche Belastung zu reduzieren.
Je nach Vertrag lässt sich die Tilgung oft auch für einen bestimmten Zeitraum senken. Ist der finanzielle Engpass überbrückt, kann die Rate erneut angepasst werden. Wie oft und in welchem Rahmen der Tilgungssatz verändert werden darf, variiert von Kreditinstitut zu Kreditinstitut. Ein vorübergehendes Aussetzen der Tilgung ist nur in Ausnahmefällen eine vertragliche Option und kann in der Regel nur für wenige Monate beantragt werden.
Tipp 4: Anspruch auf Wohngeld prüfen
In finanziellen Krisensituationen können Sie unter Umständen auf staatliche Hilfe zurückgreifen. So kann etwa geprüft werden, ob ein Anspruch auf Wohngeld besteht. Entgegen häufigen Annahmen kann dieses nicht nur an Mieter, sondern auch an Immobilienbesitzer ausgezahlt werden. Dies geht jedoch nur, wenn diese die betroffene Immobilie selbst bewohnen und über ein niedriges Einkommen verfügen, das unter festgesetzten Grenzen liegt.
Die letztendliche Höhe der Förderung hängt von verschiedenen Faktoren wie der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen oder dem Gesamteinkommen ab. Wichtig: Möchten Sie Wohngeld als staatliche Unterstützung nutzen, sollten Sie bei der Beantragung alle Unterlagen über laufende Kosten und Einnahmen bereithalten und ausreichend Zeit für die Bearbeitung einplanen.